Die großen Telekommunikations-Anbieter sind alle auch an der Börse vertreten, aber die Aktien dieser Unternehmen stehen nur selten im Fokus. Dabei ist der Markt in diesem Bereich durchaus interessant und weist nach Angaben der Bundesnetzagentur für 2023 ein Volumen von knapp 60 Milliarden Euro Umsatz auf. In den letzten 10 Jahren ist dieser Bereich damit um etwa 3 Milliarden Euro gewachsen und das, obwohl Datenvolumen und auch Angebote oft immer billiger werden.
Ein großes Problem für Aktien in diesem Bereich dürfte sein, dass die Telekom hier nach wie vor eine dominierende Stellung einnimmt. Das Unternehmen hat zwar kein Monopol mehr, macht aber dennoch mit 25,7 Milliarden Euro Umsatz mehr als 40 Prozent des Marktes aus. Wenn es also um Telekommunikationsaktien geht, dann meistens um die Telekom. Daher ist die Deutsche Telekom auch das einzige DAX-Unternehmen in diesem Bereich.
Freenet Aktie aufgrund der Dividende interessant
Es muss aber gar nicht immer die Telekom Aktie sein. Freenet ist ebenfalls ein großer Anbieter im Bereich vor allem der Telekommunikation und arbeitet derzeit vor allem im Bereich der Handy-Bundles (wobei die Preise sehr unterschiedlich ausfallen können) aber auch beim Internet TV (Waipu TV).
Das Unternehmen schüttet bereits seit 2014 kontinuierlich eine sehr hohe Dividende von über 5 Prozent aus und ist daher ein Wert, der vor allem für Anleger mit hoher Rendite-Erwartung sehr interessant ist. Die letzten Zahlen des Unternehmens kamen dabei gut an und generell scheinen die Anleger recht sicher zu sein, dass Freenet die hohe Dividende auch zukünftig zahlen kann.
Damit ist Freenet vor allem Nutzer interessant, denen berechenbare Gewinne wichtig sind, denn viel Fantasie ist natürlich nicht in der Aktie enthalten.
1&1 Drillisch Aktie – Das eigene Netz bringt Fantasie aber auch Unsicherheit
Wer eher auf die Zukunft setzt, sollte sich die Aktie von 1&1 Drillisch anschauen. Das Unternehmen ist mittlerweile als eigenen Netzbetreiber gestartet und bietet damit das 4. Mobilfunk-Netz neben Telekom, Vodafone und O2.
Damit könnte das Unternehmen zukünftig die Gewinne steigern, aber gleichzeitig sind die Kosten für den Aufbau eines eigenen Netzes natürlich hoch. Aktuell ist die Aktie daher eher schlecht bewertet und wohl eher eine Wette auf die Zukunft. In den kommenden Jahren braucht das Unternehmen dazu die Unterstützung von O2 und Vodafone, weil das eigene Mobilfunk-Netz noch nicht so gut ausgebaut ist. Wie problematisch diese Abhängigkeit sein kann, zeigt die Preisgestaltung beispielsweise bei den unbegrenzten Flatrates in den letzten Jahren. Als O2 hier die Preise deutlich angehoben hat, musste 1&1 nachziehen, auch wenn die Konkurrenz teilweise deutlich billiger ist. Aktuell kann man hier die Preise prüfen und deutlich sehen, dass 1&1 nicht unbedingt konkurrenzfähig ist, was unlimitiertes Datenvolumen betrifft.
Vodafone und O2 nicht in Deutschland an der Börse
Mit Vodafone und o2 sind zwei große Anbieter dazu nicht in Deutschland notiert. O2 Deutschland ist eine Tochtergesellschaft des Telekommunikationskonzerns Telefónica S.A aus Spanien und daher auch dort notiert.
Die Vodafone Aktie ist an der London Stock Exchange (LSE) notiert und hat die WKN A1XA83 und die ISIN GB00BH4HKS39. Das Unternehmen Vodafone Group PLC hat seinen Hauptsitz in Großbritannien, daher gilt die Aktie als ausländisches Wertpapier.
Deutsche Aktionäre können natürlich auch diese Papiere handeln, aber Aktien aus dem Ausland schrecken doch viele Anleger immer noch ab und das mag ein Grund sein, warum diese Aktien in Deutschland weniger im Fokus stehen.